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sábado, 10 de enero de 2015

Karl Kraus, La tercera noche de Walpurgis, 1933. / Mendelssohn: Die erste Walpurgisnacht ∙ hr-Sinfonieorchester ∙ Andrés Orozco-Estrada / Karl Kraus Das Lied von der Presse


 .
Que Karl Kraus comenzara “La tercera noche de Walpurgis” con su lacónica frase: "No se me ocurre nada sobre Hitler", me parece una natural consecuencia. Y se tomó unas trescientas páginas para bordar sobre el vacío espiritual, consumado en el vacío de la lengua... Dejamos un extracto. Creo que el hombre no ha sacado muchas enseñanzas de la catástrofe. 
Salud! 

"...Cómo podría yo conseguir algo que el mundo, con todo su empuje, no es capaz de lograr! Lo indecible, lo inefable que se ha hecho de forma tan sencilla; ante lo cual, ante tal hecatombe se pone a temblar todo sentimiento humano de la tierra y corre a refugiarse en el no comprender; ante lo cual se convierte en horror el vacío cordial de una comunidad –todavía amparada- de Lengua; ante lo que no sirve para nada una solidaridad que alguna vez todavía podía alarmarse a causa de un caso individual de una justicia formalista: algo indescriptible que vincula el derecho de existir a la anulación de toda vida espiritual que se haya dado, a la separación de la raza que alcanza hasta el tercer miembro del árbol genealógico, de forma retrospectiva. El querer describir esto sería algo inalcanzable, algo  que nunca sería un acontecimiento del grado del hecho..."

Karl Kraus, La tercera noche de Walpurgis, 1933.





 Mendelssohn: Die erste Walpurgisnacht ∙ hr-Sinfonieorchester ∙ Andrés Orozco-Estrada


Karl Kraus - Das Lied von der Presse


Das Lied von der Presse

Im Anfang war die Presse
und dann erschien die Welt.
Im eigenen Interesse
hat sie sich uns gesellt.
Nach unserer Vorbereitung
sieht Gott, daß es gelingt,
und so die Welt zur Zeitung
er bringt.

Die Welt war es zufrieden,
die auf die Presse kam,
weil schließlich doch hienieden
Notiz man von ihr nahm.
Auch was sich nicht ereignet,
zu unserer Kenntnis dringt;
wenns nur fürs Blatt geeignet –
man bringt.

Wenn auch das Blatt die Laus hat,
die Leser gehn nicht aus;
denn was man schwarz auf weiß hat,
trägt man getrost nachhaus.
Was wir der Welt auch rauben,
sie bringt uns unbedingt
dafür doch ihren Glauben;
sie bringt.

Sie lesen, was erschienen,
sie denken, was man meint.
Noch mehr läßt sich verdienen,
wenn etwas nicht erscheint.
Wir schweigen oder schreiben,
ob jener auch zerspringt –
wenn uns nur unser Treiben
was bringt.

Die Welt, soweit sie lebend,
singt unsere Melodie.
Wir bleiben tonangebend
von aller Gottesfrüh.
Nach unsern notigen Noten
die Menschheit tanzt und hinkt,
weil Dank sie für die Toten
uns bringt!

Die Zeit lernt von uns Mores,
der Geist ist uns zur Hand,
denn als Kulturfaktores
sind wir der Welt bekannt.
Kommt her, Gelehrte, Denker,
komm, was da sagt und singt,
daß hoch hinauf der Henker
euch bringt!

Wir bringen, dringen, schlingen
uns in das Leben ein.
Wo wir den Wert bezwingen,
erschaffen wir den Schein.
Schwarz ist’s wie in der Hölle,
die auch von Schwefel stinkt,
wohin an Teufels Stelle
man bringt!









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